Außenperspektive des neuen Zukunftszentrums in Halle von RICHTER MUSIKOWSKI Architekten

30. April 2025

Die Entscheidung ist gefallen: So wird das Zukunftszentrum aussehen

Der Siegerentwurf steht fest: Das Berliner Planungsteam Richter Musikowski Architekten PartG mbB Architekten und ST raum a. Landschaftsarchitektur wird das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation in Halle (Saale) gestalten.

Als ein „Haus im Park“ bezeichnet Architekt Jan Musikowski den Enwurf für das neue Gebäude: „Ein Unikat, was wir so noch nie gebaut haben.“ An der aufstrebenden Form des Entwurfs hat die Architekten, wie Musikowski auf der Pressekonferenz am 30. April in Halle ausführte, „nicht die Geste eines Turmes interessiert, sondern ein demokratischer Ausdruck, der entsprechend ruhig steht. Der Bau artikuliert sich mit seinen Gesten Richtung Stadt, ohne zu sehr ‘Haus‘ zu sein.“

Innen erwarte die Besucher „eine begehbare Landschaft, die man entdecken kann, am Anfang vielleicht noch kommunikativ, anregend – aber je weiter man hinein kommt, desto intimer und kontemplativer wird es, um schließlich auf der Dachterrasse den Ausblick auf den Zukunftshorizont zu haben.“

Außenperspektive des neuen Zukunftszentrums in Halle von RICHTER MUSIKOWSKI Architekten


Außenperspektive des Siegerentwurfs
Quelle: RICHTER MUSIKOWSKI Architekten PartGmbB

Tobias Micke, Geschäftsführer bei ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, und Christoph Richter und Jan Musikowski von Richter Musikowski Architekten PartGmbB mit ihrem Entwurf für das Zukunftszentrum Halle


Landschaftsarchitekt Tobias Micke und die Architekten Christoph Richter und Jan Musikowski mit ihrem Entwurf.

Die 15-köpfige Jury unter Vorsitz der Architektin Jórunn Ragnarsdóttir, die zuvor in einer zweitägigen Sitzung die 24 Entwürfe der Finalisten gesichtet und bewertet hat, überzeugte der Entwurf „durch eine leicht wirkende und zugleich prägnante Formensprache, die das Zukunftszentrum als identitätsstiftenden Ort mit starker Wirkung im Stadtraum positioniert.“

Mit der Kür des Siegerentwurfs werde das Zukunftszentrum „erheblich greifbarer“, so Dr. Alexander Vogt, Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale): „Der Siegerentwurf ermöglicht Diskurs und Auseinandersetzung. Er setzt einen starken Impuls für die Identifikation mit dem Bauprojekt. Das ist gut so und notwendig.“

Modell des neuen Zukunftszentrums in Halle


Modellbild des Siegerentwurfs
Quelle: RICHTER MUSIKOWSKI Architekten PartGmbB

Blick in das Zukunftszentrum Halle – Entwurf von RICHTER MUSIKOWSKI Architekten Berlin


Innenansicht des Siegerentwurfs
Quelle: RICHTER MUSIKOWSKI Architekten PartGmbB

Auf dem zweiten Platz wurde der Entwurf des Planungsteams Sturm und Wartzeck und weihrauch+fischer gmbh gewählt. Der dritte Platz ging an AV1 Architekten und HDK Dutt & Kist GmbH.

Insgesamt hatten sich 126 Teams aus Architektur und Landschaftsarchitektur um die Realisierung des Zukunftszentrums beworben. Die 24 Entwürfe der Finalisten sowie die weiteren 102 Einreichungen werden ab dem 14. Juni in einer Ausstellung im Salinemuseum in Halle (Saale) zu sehen sein.

Ein Wettbewerb mit hohen Ansprüchen

Mit der Durchführung des Wettbewerbs war das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung betraut. Gesucht wurde ein Entwurf, der Wissenschaft, Kultur und Dialog sichtbar macht – und gleichzeitig den Riebeckplatz als attraktive Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt neu gestaltet. Dabei kam es nicht nur auf eine überzeugende architektonische Idee an, sondern ebenso darauf, das Gebäude stimmig in das Stadtgefüge einzubinden, lebendige Freiräume zu schaffen, eine vielseitige Nutzung zu ermöglichen und den Energiebedarf durch ein nachhaltiges Lowtech-Konzept gering zu halten.

Staatsminister Carsten Schneider unterstrich, dass das Zukunftszentrum ein lebendiger Ort für den gesellschaftlichen Dialog werden soll – ein Ort, an dem die Erfahrungen der Wiedervereinigung helfen, aktuelle Krisen besser zu bewältigen und die Demokratie zu stärken. Ministerpräsident Reiner Haseloff betonte, dass das Zentrum nicht nur Sachsen-Anhalt, sondern ganz Deutschland neue Impulse geben werde: Hier sollen Antworten auf die Zukunftsfragen unseres Zusammenlebens entstehen. Halles Oberbürgermeister Alexander Vogt verwies zudem auf die Bürgerbeteiligung, die der Jury-Entscheidung vorausgegangen war: „Dies unterstreicht die demokratische Legitimation des Vorhabens.“

Wie geht es weiter?

In den nächsten Monaten treten die Preisträger in Verhandlungen mit der Bundesbauverwaltung ein. Der Baustart ist für 2028 geplant, die Fertigstellung für 2030.

Weitere Informationen zum Wettbewerb:

https://www.bbr.bund.de/wettbewerb-zukunftszentrum

https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/Webs/BMWSB/DE/2025/04/zukunftszentrum.html

Weitere Informationen zum Zukunftszentrum:

https://www.ostbeauftragter.de/ostb-de/themen/zukunftszentrum