Visualisierung der Fläche für das Zukunftszentrum Halle

Die Architektur

Das Zukunftszentrum entsteht mitten in Halle (Saale) – in einer Architektur, die Wandel sichtbar macht – und Neues möglich.

Der Platz, an dem das Zukunftszentrum entsteht, hat eine bewegte Geschichte. Vor über hundert Jahren war er das elegante Eingangstor Halles. Später wurde der Riebeckplatz in der DDR zum verkehrsreichsten Knotenpunkt der Republik. Während sich unter der Erde Durchgangstunnel verzweigten, führte darüber die erste Hochstraße des Landes durch die Luft.

Doch bald galt der Platz als unübersichtlich, die Straßen gefährlich – Unfälle häuften sich. Anfang der 2000er Jahre wurde der Riebeckplatz daher umfassend umgebaut: Im größten innerstädtischen Straßenbauprojekt Ostdeutschlands wurden Fehler korrigiert, Potenziale erkannt – und die Grundlagen gelegt für eine offenere, lebenswertere Gestaltung dieses zentralen Ortes.

Außenperspektive des neuen Zukunftszentrums in Halle von RICHTER MUSIKOWSKI Architekten


Außenperspektive des Siegerentwurfs
Quelle: RICHTER MUSIKOWSKI Architekten PartGmbB

Tobias Micke, Geschäftsführer bei ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, und Christoph Richter und Jan Musikowski von Richter Musikowski Architekten PartGmbB mit ihrem Entwurf für das Zukunftszentrum Halle


Landschaftsarchitekt Tobias Micke und die Architekten Christoph Richter und Jan Musikowski mit ihrem Entwurf.

Dass genau hier das Zukunftszentrum entstehen soll, ist kein Zufall. Als im Jahr 2023 eine unabhängige Jury – zusammengesetzt aus Vertretern aus Wissenschaft, Architektur, Stadtentwicklung und Zivilgesellschaft – über den Standort entschied, überzeugte die Stadt Halle nicht nur mit ihrer eigenen Erfahrung im Umgang mit gesellschaftlichem Wandel, sondern auch mit dem Entwicklungspotenzial des Ortes. Der Neubau des Zukunftszentrums kann im Raum „Riebeckplatz“ – der noch nicht so einladend ist, wie er sein sollte – nachhaltige und wichtige Impulse setzen.

Doch wie soll so ein offenes Haus konkret aussehen?

Womit die Stadt an der Saale ebenfalls punktete: die zentrale Lage im Herzen Mitteldeutschlands, die renommierten Forschungseinrichtungen und Universitäten vor Ort sowie die engagierte Stadtgesellschaft, ohne die solch ein Zentrum, das nicht nur Wissenschaft und Kultur unter einem Dach vereint, sondern ein lebendiger Ort für Austausch und Begegnung sein soll, kaum Teil des städtischen Lebens werden kann.

Doch wie soll so ein offenes Haus konkret aussehen? Antworten lieferte ein Architekturwettbewerb, der 2024 international ausgeschrieben wurde. Die teilnehmenden Architekturbüros wurden aufgefordert, eine Architektur mit Strahlkraft zu entwerfen – zukunftsweisend, innovativ und nachhaltig.

Kann ein Gebäude als Willkommensgeste wirken, einladend, offenherzig wie auch beeindruckend sein`? Gleichzeitig soll die Architektur vielseitig nutzbar werden und auch eine Verbeugung vor den Lebensleistungen der vielen Menschen sein, die Transformation erlebt und mitgestaltet haben. Außerdem soll das Gebäude höchsten energetischen Anforderungen genügen und auf ressourcenschonende Lösungen setzen, um diesen zu genügen.

126 renommierte Architekturbüros reichten ihre Entwürfe ein. Die Bürger:innen der Stadt bekamen im April 2025 die Gelegenheit, die ausgewählten Entwürfe in Form von Modellen und Zeichnungen zu begutachten und zu kommentieren – ihre Rückmeldungen wurden Teil der Entscheidungsfindung. Das unabhängige Preisgericht tagte am 28. und 29. April, kürte den Siegerentwurf und stellte ihn am 30.4. der Öffentlichkeit vor.

Die Fertigstellung des Gebäudes soll 2030 erfolgen – pünktlich zum 40. Jubiläum der Deutschen Einheit. Was dann in Halle stehen wird, ist ein architektonisches Statement für Zusammenhalt, Aufbruch und die Kraft einer gemeinsamen Zukunft – an einem Platz, wo Transformation Tradition hat.

Informationen zum Planungswettbewerb des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung finden Sie hier.